PARtact Dynamic Strategy Fund
Performancetreiber erstes Halbjahr 2020 (in Franken):
- Obligationen Ausland: +2,36%
Performancebremser erstes Halbjahr 2020 (in Franken):
- Aktien Schweiz: -3,13%
- Aktien Welt: -7,79%
- Immobilien Welt (Beteiligungen): -22,77%
- Aktien Schwellenländer: -11,72%
- Rohstoffe (Rohwarenindex CRB): -27,09%
- Immobilien Schweiz (Fonds): -1,64%
- Immobilien Schweiz (Beteiligungen): -13,90%
- Obligationen Schweiz: -0,48%
Performanceübersicht
Die detaillierten Resultate unserer Fonds und Mandate bis Ende Juni 2020:
Klassische gemischte Mandate
Name | Rendite seit Lancierung | Annual. Rendite | 2020 | Lancierung |
---|---|---|---|---|
PARcore Moderate * | 35.94% | 3.68% | -5.62% | Jan 12 |
PARcore Moderate Plus * | 15.79% | 4.08% | -5.94% | Nov 16 |
PARcore Aggressive * | 54.88% | 5.13% | -7.94% | Okt 11 |
Aktienlösungen
Name | Fokus | Rendite seit Lancierung | Annual. Rendite | 2020 | Währung | Lancierung |
---|---|---|---|---|---|---|
PARswiss Mandat ** | Multifaktor Aktien Schweiz | 27.32% | 5.51% | -4.43% | CHF | Jan 16 |
PAReurope Mandat ** | Multifaktor Aktien Europa | -1.34% | -0.30% | -16.38% | CHF | Jan 16 |
PARworld Dynamic Equity Strategy Fund * | Taktische Über- & Untergewichtung Aktien Welt | 12.42% | 1.79% | -7.87% | CHF | Dez 13 |
Gemischte Portfolios – defensives Risikomanagement
Name | Rendite seit Lancierung | Annual. Rendite | 2020 | Lancierung |
---|---|---|---|---|
PARtact Mandat * | 26.65% | 2.68% | -5.52% | Aug 11 |
PARtact Dynamic Strategy Fund * | 16.22% | 1.90% | -6.15% | Jul 12 |
PARtact Pension Strategy Fund * | 10.75% | 1.39% | -4.13% | Feb 13 |
* Umsetzung mit ETF und Indexfonds | ** Umsetzung mit Direktanlagen |
Risk Regime Investing (RRI)
Positionierung von Januar bis Juni 2020
- Am 27. Februar 2020 haben wir unsere offensive Positionierung in die defensivste Portfoliostruktur mit einem Sachwertanteil von lediglich 20% überführt.
- Mit dieser defensiven Positionierung konnten wir einen Grossteil der Marktrückschläge im März abfedern. Unsere Portfolios haben die deutliche Börsenkorrektur infolge der Covid-19-Pandemie nicht mitgemacht.
- In den ersten Aprilwochen haben wir die Sachwertquoten in unseren Portfolios erneut auf die Zielwerte angehoben, allerdings auf niedrigem Niveau.
- Unsere Indikatoren signalisieren weiterhin labile Marktverhältnisse. Es ist höchste Vorsicht geboten, und wir halten an unserer defensiven Positionierung fest.
- Die damit einhergehenden Opportunitätskosten sind bislang überschaubar. Im Sinne eines defensiven Risikomanagements hat der Kapitalerhalt oberste Priorität.
Positionierung drittes Quartal 2020
- In unserem PARtact Dynamic Strategy Fund halten wir zurzeit 12% Aktien, mit einem deutlichen Schwergewicht an Schweizer Aktien von 7%.
- Unsere Liquiditätsquote beträgt rekordhohe 20%.
- Über zwei institutionelle Fonds halten wir Frankenobligationen mit kurzer Laufzeit (Duration von maximal 5 Jahren); ihr Anteil beläuft sich auf rund 31%.
- Sämtliche Fremdwährungsobligationen sind in Franken abgesichert und machen rund 27% des Portfolios aus.
- Wir halten eine Position von 5% in inflationsgeschützten Obligationen in verschiedenen Währungen.
- Wir richten unseren Fonds immer dezidierter in Richtung Nachhaltigkeit (ESG) aus. Gemäss dem Datenanbieter Refinitiv verbessert sich sein ESG-Rating bei jeder Anpassung, die wir vornehmen können. Wir freuen uns über jedes neue Anlageprodukt, das strenge Nachhaltigkeitsregeln erfüllt.
Beurteilung und Interpretation der Signale
In unserem Performance Update vom Januar 2020 schrieben wir:
Vorsichtsmassnahmen sind angebracht – und sie sollten in beide Richtungen umgesetzt werden. Ein verfrühter Ausstieg aus den Märkten sollte rechtzeitig durch einen Wiedereinstieg korrigiert werden können. Bei einem emotionalen Ausstieg ist dies aber nahezu ausgeschlossen, weil die Zuversicht selten rechtzeitig zurückkehrt. Ein regelbasierter Investitionsansatz schafft hier Abhilfe, da er emotionale Fehler vermeidet und auf Fakten basiert.
Zur Definition unserer Risikoregimes im Rahmen des Risk Regime Investing (RRI) verwenden wir unseren globalen Systemic Risk Index (Global SRI), der kapitalgewichtet aus den Risikoindikatoren für die USA, Europa und Asien-Pazifik zusammengesetzt wird. Er signalisiert zwar eine Entspannung der Risikoverhältnisse, ist jedoch noch weit davon entfernt, Kaufsignale auszusenden. Immer noch prägen allzu viele und virulente Störfaktoren das Investitionsumfeld. Mit unserer defensiven Positionierung befinden wir uns an der Seitenlinie und beobachten die Marktentwicklung aus sicherer Distanz. Diese Vorsicht hat sich im zweiten Quartal 2020 nicht gelohnt.
Warum senden unsere Indikatoren keine Kaufsignale und stehen wie das Kaninchen vor der Schlange in einer vermeintlichen Starre? Wir möchten im Folgenden auf die möglichen Gründe dieser «Vorsicht» eingehen:
Namhafte Ökonomen gehen davon aus, dass die präzedenzlosen Massnahmen der Notenbanken ihre Ziele verfehlen, weil sie die Probleme – wie z.B. strukturelle Fehlentwicklungen, die Rückzahlung der Staatsschulden oder die Abschöpfung der exzessiven Liquidität – nicht adressieren, sondern lediglich übertünchen und sie somit akzentuiert in die Zukunft verschieben.
Ist es nun so, dass die jüngste Markterholung eine Fortsetzung der Hausse bedeutet, oder stehen weitere massive Korrekturen bevor? Welche Argumente gewinnen in den nächsten Monaten die Überhand?
- Die Liquidität, und somit der Zwang zur Anlage?
- Oder der Problemstrauss von geopolitischen Spannungen und wirtschaftlichen Problemen bis hin zu erhöhten Bewertungen?
Unseren Indikatoren zufolge ist das Letztere noch nicht überstanden, und Vorsicht ist angebracht. Wo liegen die Probleme wirklich? Ist die Unvernunft in den USA grenzenlos?
Mit Unvernunft ist nicht das dezidierte Vorgehen gegenüber vermeintlich unfairem und unakzeptablem Gebaren Chinas gemeint. Auch nicht die wirtschaftsfreundlichen Massnahmen, die einer Wirtschaft neuen Sauerstoff zuführen und sie zum Prosperieren bringen. Nein, damit gemeint sind die Feindbilder, die Ignoranz, das fehlende Verständnis und Interesse für Zusammenhänge, der Fokus auf die eigene Wiederwahl und das chaotische und verantwortungslose Management der Corona-Pandemie.
Wird dieses Verhalten auf die Spitze getrieben – und so sieht es leider aus –, könnte dies zu unvorhersehbaren Umwälzungen führen und die globale Pyramide auf den Kopf stellen. Antizipiert der äusserst schwache Dollarindex eine solche Entwicklung?
Die Vereinigten Staaten handeln in allen Bereichen diametral im Gegensatz zu vielen ihrer eigentlichen Werte. Protektionismus, Einschränkung von Protesten, Einfluss auf die Notenbank, Fake News, Helikoptergeld, sich exponentiell entwickelnde Verschuldung, Rassen- und Minderheitendiskriminierung und Fremdenhass werden salonfähig oder gar ermutigt. Krawalle, Demonstrationen und Strassenschlachten sind die Folge dieser unverantwortlichen Befeuerung. Der Musterknabe wird zum Übeltäter, und die Welt schaut zu.
Ein Dollar-Crash sei unvermeidlich, prognostiziert Stephen Roach, Professor an der Yale University und ehemaliger Asienchef von Morgan Stanley. Er warnt vor dramatischen globalen Konsequenzen.
Risiken sind unsichtbar, und sie lauern meist dort, wo man sie am wenigsten vermutet. Deshalb stehen wir zu unserer defensiven Haltung.
Es sind aber auch Warnsignale auf Titelebene festzustellen. Erwähnenswert ist die Entwicklung der FANG-Titel (Facebook, Apple, Netflix, Google), die den Nasdaq auf historische Höchst gehievt haben. Würde das Gros der im Technologieindex vertretenen Unternehmen zu dieser Wertentwicklung beitragen, wäre daran nicht viel auszusetzen. Es ist aber diese führende Titelgruppe, die den Index nach oben trieb – und die Vermutung ist angebracht, dass es sich dabei um ein typisches «crowding» (Herdenverhalten) handelt. Normalerweise führt dieses Phänomen früher oder später zu einer schmerzhaften Korrektur. Auch andere Einzeltitel, wie z.B. Tesla, haben derart hohe Wertsteigerungen erfahren, dass die Erwartungen der Anleger in der näheren Zukunft kaum erfüllt werden dürften.
Ein guter Indikator für diese ungesunde Entwicklung ist der Goldpreis, der seit geraumer Zeit von Hoch zu Hoch klettert. Rohstoffe haussieren traditionellerweise in der letzten Phase der wirtschaftlichen Expansion und darüber hinaus. Die an dieser Stelle immer wieder erwähnte Asset Inflation – und die damit verbundene Überflutung der Märkte mit Geld – kann diesen Verlauf nur bis zu einem gewissen Mass begründen. Auch dort gilt das Prinzip der Verhältnismässigkeit.
So wie der Goldpreis eine Flucht aus traditionellen Anlageklassen signalisiert, ist auch die jüngste Entwicklung der Kryptowährungen ein Warnsignal. Seit Mitte März ist in Ethereum ein deutlicher Aufwärtskanal zu beobachten; charttechnisch wurde eine wichtige Widerstandslinie durchstossen. Dies deutet einerseits auf einen gewissen nachhaltigen Trend in dieser alternativen, nicht etablierten Währung bzw. Anlageklasse hin – zeugt andererseits jedoch auch von der verzweifelten Suche vieler Anleger nach Investitionsalternativen. Vor dem Hintergrund all dieser Übertreibungen halten wir vorerst an unserer defensiven Positionierung fest.
Quantitative Stock Selection (QSS)
Unsere QSS-Mandate haben sich im ersten Halbjahr 2020 gut entwickelt.
Während sich der europäische Markt nur zögerlich erholte und noch immer ein Minus von rund 13% aufweist, hat der Schweizer Aktienmarkt seine Verluste bis Mitte des Jahres fast vollständig wettgemacht. Zu einem positiven Vorzeichen hat es aber noch nicht ganz gereicht, die Schweizer Börse schloss das Halbjahr mit einem Ergebnis von minus 3,3%.
Im Europaportfolio haben sich von Januar bis Juni vor allem die Märkte in Frankreich, Spanien, Italien und Irland vorteilhaft entwickelt. Deutschland hingegen belastete das relative Ergebnis des Portfolios mit einer negativen aktiven Rendite. Der Tracking Error von 6,11 stammt wie erwünscht zu 53% aus den präferierten Styles und zu 42% aus titelspezifischen Risiken.
Im Schweizer Portfolio haben die Technologie- und die Finanzwerte positive Beiträge im Umfang von 1,5% geliefert; Titel aus Industrie und Gesundheitswesen belasteten das relative Ergebnis des Portfolios um je 0,7%. Der Tracking Error von 5,24 ist zu 48% auf die Styles und zu 36% auf titelspezifische Risiken zurückzuführen.
Unser QSS-Ansatz hat seit Anfang 2020 erneut gute Resultate gezeigt. Mit Ausnahme von 2019, als die Faktoren nicht «funktionierten», hat sich das Factor Investing in den vergangenen Jahren ausgezeichnet bewährt.