Das omnipräsente Thema des zweiten Quartals 2015 war Griechenland. Alle beteiligten Parteien hofften auf eine Einigung zwischen den Geldgebern und der noch jungen Regierung in Athen. Das Schauspiel entwickelte sich jedoch nicht nach gewünschtem Drehbuch und war dafür verantwortlich, dass sich unser Turbulenzindikator nicht nachhaltig zurückbilden konnte. Im Nachhinein ist offensichtlich: Der Markt hat deutliche Zeichen von Nervosität ausgesendet, und er hat schliesslich recht erhalten.
Unser PARtact Dynamic Strategy Fund erzielte seit seiner Lancierung im Juli 2012 bis Ende Juni 2015 eine Performance von 12,01%. Das entspricht einer Wertentwicklung von 3,85% p.a. Die diversifizierten Strategien erwirtschafteten seit ihrer Ausgabe 2011 und 2012 eine Rendite zwischen 3,17 und 8,67% p.a.
Der PARworld Dynamic Equity Strategy Fund (Aktien Welt) zeigte seit Anfang 2014 eine Wertsteigerung von 3,50%, und unsere Mandate (Aktien Welt) lieferten seit September 2012 eine Performance von 26,56%, was einer annualisierten Rendite von 8,67% entspricht.
Inmitten des in den Medien allgegenwärtigen Hauptthemas Griechenland ging das Geschehen an den Obligationenmärkten fast unter. Nachdem sich der Anleihenguru Bill Gross zu einer dezidierten Meinung hatte hinreissen lassen, bebten die weltweiten Obligationenmärkte, und die Renditen verzeichneten historisch einzigartige Sprünge nach oben. Damit nicht genug: Seit Mitte Juni entlädt sich eine weitere Gewitterwolke am Horizont, der Aktienmarkt in China.
Unsere Indikatoren sind vorauslaufende Kennzahlen und keine Propheten, sie spiegeln das Verhalten von wohlüberlegenden Anlegern mit Einfluss. Diese scheinen nun einen guten Ausgang der definitiv als Komödie – oder auch als Tragödie – zu bezeichnenden Entwicklung in Europa zu antizipieren.
Selbstverständlich sind die Märkte vor Querschlägern oder unvorhersehbaren Entwicklungen nicht gefeit. Der Grundtenor der Indikatoren hat in den letzten Juniwochen jedoch gedreht und ist nun verhalten optimistisch. Der Systemic Risk Index (SRI) jedenfalls zeigt keine übermässige Divergenz oder Risikokonzentration. Die Wahrscheinlichkeit eines grösseren und unkontrollierten Marktrückschlags ist deswegen eher klein. Das ist eine gute Nachricht.
Aufgrund unserer Indikatoren haben wir unsere Positionierung in der letzten Juniwoche geändert und die Sachwertquote angehoben. Anfang Juli und als Folge der Einigung zwischen den europäischen Geldgebern und Griechenland haben sich die Aktienmärkte von ihrer besten Seite gezeigt und unsere positive Grundhaltung gegenüber Sachwerten bestätigt. Allerdings beobachten wir eine unliebsame Grundturbulenz, die sich hartnäckig hält. Wir bevorzugen in solchen Phasen eine eher defensive Risikobudgetierung, da die Entwicklung rasch von einem Extrem ins andere fallen kann, weil die Volatilität ja in zwei Richtungen ausschlagen kann. Zudem können anhaltende Turbulenzen erfahrungsgemäss auch zu höheren systemischen Risiken führen. Da sich unsere Indikatoren per Mitte Juli 2015 bereits wieder verschlechterten, haben wir die Sachwertquote in unseren Portfolios erneut auf das neutrale Niveau von 45% gesenkt.
Übersicht per Juni 2015
Mandat in CHF | Rendite seit Lancierung | Annual. Rendite | Q2 2015 | 2014 | 2013 | 2012 | Lancierung | Monate |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
PARtact | 20.56% | 4.89% | -2.86% | 7.47% | 9.55% | 7.15% | Aug 11 | 47 Mt. |
PARcore, Conservative | 13.29% | 3.17% | -2.15% | 5.48% | 5.60% | 6.92% | Jul 11 | 48 Mt. |
PARcore, Moderate | 21.91% | 5.82% | -2.86% | 8.57% | 12.27% | 7.72% | Jan 12 | 42 Mt. |
PARcore, Aggressive | 35.98% | 8.54% | -2.95% | 9.11% | 15.47% | 9.35% | Okt 11 | 45 Mt. |
PARworld | 26.56% | 8.67% | -3.61% | 11.30% | 23.62% | -0.26% | Sep 12 | 34 Mt. |
Fonds in CHF | Rendite seit Lancierung | Annual. Rendite | Q2 2015 | 2014 | 2013 | 2012 | Lancierung | Monate |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
PARtact Dynamic Strategy Fund | 12.01% | 3.85% | -2.91% | 7.11% | 8.65% | 3.91% | Jul 12 | 36 Mt. |
PARtact Pension Strategy Fund | 5.85% | 2.38% | -2.24% | 6.11% | 4.49% | - | Feb 13 | 29 Mt. |
PARtact Daynamic Equity Strategy Fund | 3.50% | 2.20% | -3.36% | 11.41% | 0.05% | - | Dez 13 | 18 Mt. |
Gemäss NAV (Net Asset Value) der UBS Fonds Management (Switzerland) AG.
Mandat in USD | Rendite seit Lancierung | Annual. Rendite | Q2 2015 | 2014 | 2013 | 2012 | Lancierung | Monate |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
USD, PARtact | 33.52% | 5.57% | -1.30% | 0.91% | 8.82% | 9.51% | Mär 10 | 64 Mt. |
USD, PARcore, Moderate | 80.81% | 9.67% | -0.14% | 0.87% | 8.38% | 11.69% | Feb 09 | 77 Mt. |
Mandat in EUR | Rendite seit Lancierung | Annual. Rendite | Q2 2015 | 2014 | 2013 | 2012 | Lancierung | Monate |
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PARcore, Conservative | 7.25% | - | -2.51% | 3.17% | - | - | Aug 14 | 11 Mt. |
PARcore, Moderate | 10.27% | - | -3.10% | 5.14% | - | - | Aug 14 | 11 Mt. |
Die Resultate können aufgrund unterschiedlicher Starttermine nicht als Composites verstanden werden und stellen eine indikative Angabe dar. Ferner sind die Markteintrittskosten in den Performances eingerechnet und belasten das Ergebnis.
Wie geht es weiter?
«Es gibt so viele Meinungen wie Anleger.» Diese Redensart trifft heute ganz besonders zu, da fast jedes Szenario denkbar ist. Es gibt in etwa gleich viele Argumente, die für eine Weiterführung der bereits fünf Jahre dauernden Hausse sprechen, wie solche, die ein jähes Ende der positiven Marktentwicklung voraussagen. Und nicht zuletzt gibt es gute Gründe für eine zermürbende Seitwärtsbewegung in den kommenden Jahren. Wir möchten uns nicht in die Reihen der Prognostiker stellen, sondern die Märkte und die Investoren beobachten und analysieren. Sie geben uns am ehesten Hinweise für das eine oder das andere Szenario. Zurzeit steigen die Kosten zur Erzielung einer Rendite – in Volatilität ausgedrückt – sprunghaft. Dieser Preis resp. dieses Risiko pro Einheit Rendite ist so hoch wie seit zwei Jahren nicht mehr. Das müsste jeden Anleger vorsichtig stimmen, aber die Lage ist nicht hoffnungslos.
Wie die Renditen erzielt wurden
In unserem letzten Performance Update schrieben wir: «Wir bevorzugen ein Engagement in den globalen Aktienmarkt und partizipieren somit an den regionalen Entwicklungen im Rahmen ihrer Kapitalgewichte. Wegen unserer zurzeit äusserst vorsichtigen Anlagestrategie halten wir in Aktien ein deutliches Untergewicht und in Obligationen eine kurze Duration.»
Die Korrekturen an den europäischen Märkten im zweiten Quartal 2015 haben viele Anleger auf dem falschen Fuss erwischt. Die Eskalation der Situation in Griechenland führte zu einer abrupten Kehrtwende der euphorischen Entwicklung dieser regionalen Aktienmärkte. Sie verzeichneten Rückschläge im zweistelligen Prozentbereich, was den Anfang Jahr erzielten Wertzuwachs schmerzlich reduzierte.
Unser Engagement in den globalen Aktienindex MSCI World hat sich unter diesen Umständen besonders gut bewährt. Wir konnten dadurch Verluste vermeiden, und dies unter Eingehen einer weit tieferen Volatilität. Das zweite Quartal haben wir dank unserer vorsichtigen Haltung sehr gut überstanden. Die teilweise heftigen Korrekturen an den Kapitalmärkten haben in vielen Portfolios grosse Spuren hinterlassen. Auch wir konnten uns diesem Trend nicht vollständig entziehen, haben die Verluste jedoch erfreulich abfedern können.
Ebenfalls hat sich unsere defensive Fremdwährungspositionierung in dieser Periode bewährt. Der Euro konnte sich gegenüber dem Franken gerade noch halten, und der Dollar wertete sich fast 4% ab. Unser Engagement in Auslandaktien bilden wir mehrheitlich über einen kotierten Fonds (ETF) auf den MSCI World ab, der in Franken abgesichert ist. Diese Strategie hat sich ebenfalls bewährt. Wir partizipierten sogar an einer hauchdünnen positiven Rendite, die nicht durch Währungsverluste verloren ging. Die Anlageklasse der Frankenobligationen hat ihren Höhenflug beendet und das bestehende Risiko ansatzweise angedeutet.
Aktuelle Situation und Positionierung
Unsere Risikoindikatoren haben die Verwerfungen an den Kapitalmärkten erneut frühzeitig erkannt. Unsere vorsichtige Positionierung im zweiten Quartal wich Ende Juni einem Übergewicht in Sachwerten. Wir konnten in den ersten Juliwochen an den Aktienmärkten partizipieren und den Rückgang in anderen Anlageklassen gut abfedern. Eine kurze Duration in unseren Obligationen und eine stark reduzierte Immobilienquote unterstützten die ansprechende Performance. Wir möchten an dieser Stelle noch einmal auf die allgemein hohe Aktienquote der Anleger hinweisen. Eine (sehr) hohe Aktienquote machte den Aktienmarkt in der Vergangenheit immer wieder äusserst verletzlich und führte wiederholt zu schmerzlichen Einbrüchen.
Entgegen der allgemeinen Meinung, es seien hohe liquide Mittel an der Seitenlinie geparkt, beobachten wir aktuell eine eher tiefe Liquiditätshaltung. Dies ist im Umfeld von Guthabengebühren – eine schon fast salonfähige Bezeichnung für Negativzinsen – oder knapp über null Prozent liegenden Zinsen auch nicht weiter verwunderlich.
Das Fehlen von Alternativen zu Aktien gleicht einem Spiel mit dem Feuer: Solange die Umgebung nicht überaus trocken ist, kann bedenkenlos ein Feuer angefacht werden. Weist das Umfeld hingegen aufgrund einer längeren Schönwetterperiode eine innere Trockenheit auf, kann dieses Unterfangen zu einem Flächenbrand führen. Die Beurteilung dieser Gefahr ist allerdings keine leichte Aufgabe. Unsere Indikatoren deuten auf eine steigende Gefahr, erste Vorsichtsmassnahmen scheinen uns in der aktuellen Situation durchaus sinnvoll zu sein. Da sich die Trockenheit ohne Regen von Tag zu Tag verschlimmert und die Gefahr eines Brandes dadurch exponentiell zunimmt, nehmen wir eine tägliche Einschätzung der Märkte und des Umfelds vor.
Warum unsere Resultate nachhaltig sind
Begründung Juni 2015
«Wir steuern das eingegangene Risikoniveau aktiv»
Ein effizientes Risikomanagement verhindert die Gefahr, ungewollte Risiken einzugehen, um einen Renditerückstand aufzuholen.
Begründung April 2015
«Wir reagieren auf veränderte Risikokonstellationen» Wir verbessern unseren Anlageprozess kontinuierlich und bewirtschaften die Risiken mithilfe unserer Indikatoren. Wir skalieren das Gesamtrisiko eines Portfolios und haben in diesem Kontext das Management unserer Währungs- und Zinsrisiken verfeinert.
Begründung Januar 2015
Die Risikoverhältnisse an den Aktienmärkten können sich rapide ändern. Die Entwicklung zu einem unangenehmen Risikococktail passiert meist unspektakulär. Die Konsequenzen dieser Risikokonstellationen können jedoch alles andere als unspektakulär sein. Sie führen zwar nicht immer zu grösseren Verlusten, sind aber meist auch nicht lukrativ. Aus diesem Grund meiden wir solche Risikokonstellationen.
Begründung Oktober 2014
Wir verfolgen die Entwicklung in den Bereichen Risikoindikatoren, Korrelationen, Volatilitäten und Saisonalität auf täglicher Basis und stützen unsere Entscheidungen auf diese Beobachtungen ab. Diese Faktoren, die das Verhalten aller Investoren reflektieren, sind für uns weit verlässlicher, als Renditeprognosen oder eine Abschätzung der fundamentalen Entwicklung (auch wenn diese sehr gewissenhaft vorgenommen wurden).
Begründung Juli 2014
Gerade bei erhöhter Prognoseunsicherheit kann unser Risikomanagement einen substanziellen Beitrag zur Verbesserung der Performance leisten. Unsere Indikatoren sind objektive Beobachter des Marktgeschehens und kennen das Phänomen der «Position qui parle» nicht.
Begründung April 2014
Häufige Richtungswechsel sind kostspielig und belasten die Resultate einer Anlage langfristig substanziell. Änderungen in der Portfoliostruktur müssen deshalb gut überlegt und dezidiert erfolgen. Der Ansatz und der Investitionsprozess von Parsumo erlauben eine rasche, kosteneffiziente und effektive Anpassung der Portfoliostruktur an die zukünftigen Marktverhältnisse.
Begründung Januar 2014
In ruhigen Märkten beobachten wir vorteilhafte Risiko-/Renditeverhältnisse. In solchen Phasen sind deutliche Marktrückgänge nicht zu erwarten. Dagegen sind negative Renditen gemäss statistischen Erwartungen durchaus möglich. Die verlässliche Einschätzung unserer proprietären Indikatoren, dass «Tail Risk Events» für die nähere Zukunft sehr unwahrscheinlich sind, unterstützt eine objektive Markteinschätzung und erlaubt es uns, eine dezidierte Positionierung einzugehen.
Begründung Oktober 2013
Eine sorgfältige Beurteilung von Risikobeiträgen unterschiedlichster Anlageklassen und Subanlageklassen kann in risikobehafteten Perioden schmerzhafte Schäden vermeiden. Ein reduziertes Risikobudget sollte in diesen Zeitabschnitten besonders sorgfältig allokiert werden.
In der zweiten Phase in der ein erhöhtes Risikobudget sinnvoll ist, beobachten wir in den etwas risikoreicheren Subanlageklassen häufig ein verbessertes Risiko-Renditeverhältnis gegenüber der eigenen Hauptanlageklasse.
Begründung Juli 2013
Weil Turbulenzen nicht immer sichtbar und/oder spürbar sind, messen wir sie akribisch und gehen ihnen aus dem Weg. Denn sie erhöhen den Preis (Volatilität) der erzielten Renditen merklich. In einem Marktregime mit heftigen Turbulenzen und tiefen systemischen Risiken herrschen vermehrt unvorhersehbare Richtungswechsel und unerklärliche Entwicklungen in beide Richtungen vor. Bei diesem Umfeld handelt es sich um ein häufig kurz andauerndes Übergangsregime, das zu einer neuen Zielpositionierung genutzt werden sollte. Bei einer Erhöhung der Sachwertquote wäre dies ein Zukaufen in die Schwäche. Bei einer Reduktion derselben empfiehlt sich ein Verkauf in die Stärke.
Begründung April 2013
Weil wir davon überzeugt sind, dass nur ein prospektives Risikomanagement in der Lage ist, drei schwierige Entscheidungen verantwortungsvoll zu fällen:
1. Den Anstieg der Märkte frühzeitig zu erkennen
2. Nicht zu früh auszusteigen
3. Einen deutlichen Marktrückgang zu antizipieren
Begründung vom Januar 2013
Weil in «ruhigen Märkten» das beste Risiko-Rendite-Verhältnis herrscht und die eingegangen Risiken auch überdurchschnittlich honoriert werden, sind wir in diesem Marktregime sehr zuversichtlich und nutzen die gebotenen Opportunitäten mit einer sachwertbezogenen Positionierung.
Begründung vom Oktober 2012
Weil wir die Wahrscheinlichkeiten eines substanziellen Marktrückgangs sorgfältig einschätzen, regelbasiert danach handeln und unseren Entscheidungen keine konstante Rückschlagsangst zugrunde liegt.
Begründung vom August 2012
Weil uns unser Konzept der Unterteilung der Marktverhältnissen in unterschiedliche Marktregimes einen entscheidenden kompetitiven Vorteil verschafft.
Begründung vom Mai 2012
Weil wir Performance vor allem als ein Resultat aus sorgfältigem Risikomanagement und nicht aus glücklichen Renditeprognosen sehen.