Das Jahr 2014 war ein insgesamt gutes Jahr für Investoren, obwohl sich die Aktienmärkte sehr heterogen entwickelten und es grosse Bewegungen an den Währungs- und den Rohstoffmärkten gab. Schweizer Aktien und Immobilien, US-Aktien sowie der Dollar zeigten einen Wertzuwachs im zweistelligen Prozentbereich, die Rohwarenpreise hingegen brachen ein.
Unser PARtact Dynamic Strategy Fund erzielte seit seiner Lancierung im Juli 2012 bis Ende 2014 eine Performance von 20,93%. Das entspricht einer Wertentwicklung von 7,90% p.a.
Die diversifizierten Strategien erwirtschafteten im letzten Jahr eine Rendite zwischen 5,48 und 11,30%.
Der PARworld Dynamic Equity Strategy Fund (Aktien Welt) zeigte 2014 eine Wertsteigerung von 11,41%, und unsere Mandate (Aktien Welt) lieferten seit September 2012 eine Performance von 37,23%, was einer annualisierten Rendite von 14,53% entspricht.
Trotz eines schmerzlichen Rückschlags der Aktienmärkte im Oktober 2014 schlossen die meisten Indizes das vierte Quartal mit einem positiven Resultat ab. Der MSCI World, die Richtgrösse für die Entwicklung aller Aktienmärkte weltweit, konnte sich mit einem Plus von 1% gerade noch über die Nullgrenze retten. In der eigenen Basiswährung konnte der amerikanische Aktienmarkt, gemessen am S&P 500, im vierten Quartal um 4,65% zulegen, und der S&P Small Cap 600 Index avancierte gar 9,85%. Der Schweizer Leitindex SMI verbesserte sich um 1,7% und der Deutsche Aktienindex FTSE Dax um 3,5%. Der MSCI Japan Index zeigte von Oktober bis Dezember eine Performance von 6,65%. Negative Vorzeichen waren hingegen erneut in Europa anzutreffen, wo der Euro Stoxx 50 mehr als 2% verlor. Die Schwellenmärkte Osteuropas gaben mehr als 25% nach.
Es waren aber nicht nur die Aktienmärkte, die sich insgesamt von ihrer guten Seite gezeigt haben. Auch Immobilien lieferten eine Wertentwicklung zwischen 3% (Developed Markets) und 14% (USA).
Die Bondmärkte der Hauptwährungen haben im vierten Quartal 2014 trotz rekordtiefer Renditen noch einmal zulegen können. Die Renditen in den USA, in Europa und der Schweiz haben sich noch einmal zurückgebildet, was zu einer Wertentwicklung zwischen 1,5 und 2,5% für längere Laufzeiten geführt hat. Anleihen der aufstrebenden Länder (Emerging Markets Bonds) und hochverzinsliche Anleihen (High Yield Bonds) konnten dieser euphorischen Entwicklung nicht folgen, die Anleger differenzierten klar nach Qualitätskriterien.
Der Einbruch der Rohstoffpreise dominierte im letzten Quartal jedoch das Geschehen an den Märkten. Während der Goldpreis langweilig vor sich hin dümpelte und in Dollar gerechnet nur 2,4% verlor, zeigte der Ölpreis einen rekordverdächtigen Zerfall, und zwar sowohl in Bezug auf das Ausmass als auch auf die Geschwindigkeit der Preiskorrektur. Rohöl der europäischen Sorte Brent verlor rund 40% an Wert: Die Notierung für ein Fass Brent sank vom 1. Oktober bis zum 31. Dezember von 94 auf 57 $. Das führte zu einer markanten Gegenbewegung im Dollar, er schnellte nach oben und schloss zum Jahresende auf einem lange nicht mehr gesehenen Wert von 1 Fr./$.
Da die Schweizerische Nationalbank (SNB) am 15. Januar 2015 den Mindestkurs des Euros zum Franken jedoch überraschend aufhob, wurde dieser Wertzuwachs binnen Stunden vernichtet. Der Dollar verlor zum Franken im Tagesverlauf 13% an Wert und erlebte somit einen Rückschlag auf das Niveau vor Jahresfrist. Der Euro büsste bis am Abend des 15. Januars 14% gegenüber dem Franken ein.
Bevor wir auf die neuesten Erkenntnisse aus unseren quantitativen Analysen eingehen, zeigen wir Ihnen die detaillierten Resultate unserer Fonds und Mandate für das Jahr 2014:
Übersicht per Dezember 2014
Mandat in CHF | Rendite seit Lancierung | Annual. Rendite | 2014 | 2013 | 2012 | Lancierung | Monate |
---|---|---|---|---|---|---|---|
PARtact | 29.87% | 7.95% | 7.47% | 9.55% | 7.15% | Aug 11 | 41 Mt. |
PARcore, Conservative | 20.19% | 5.39% | 5.48% | 5.60% | 6.92% | Jul 11 | 42 Mt. |
PARcore, Moderate | 31.30% | 9.50% | 8.57% | 12.27% | 7.72% | Jan 12 | 36 Mt. |
PARcore, Aggressive | 46.15% | 12.38% | 9.11% | 15.47% | 9.35% | Okt 11 | 39 Mt. |
PARworld | 37.23% | 14.53% | 11.30% | 23.62% | -0.26% | Sep 12 | 28 Mt. |
Fonds in CHF | Rendite seit Lancierung | Annual. Rendite | 2014 | 2013 | 2012 | Lancierung | Monate |
---|---|---|---|---|---|---|---|
PARtact Dynamic Strategy Fund | 20.93% | 7.90% | 7.11% | 8.65% | 3.91% | Jul 12 | 30 Mt. |
PARtact Pension Strategy Fund | 10.88% | 5.54% | 6.11% | 4.49% | Feb 13 | 23 Mt. | |
PARtact Daynamic Equity Strategy Fund | 11.47% | 11.41% | 0.05% | Feb 13 | 12 Mt. |
Gemäss NAV (Net Asset Value) der UBS Fonds Management (Switzerland) AG.
Mandat in USD | Rendite seit Lancierung | Annual. Rendite | 2014 | 2013 | 2012 | Lancierung | Monate |
---|---|---|---|---|---|---|---|
USD, PARtact | 34.61% | 6.34% | 0.91% | 8.80% | 9.48% | Mär 10 | 58 Mt. |
USD, PARcore, Moderate | 79.48% | 10.39% | 0.87% | 8.32% | 11.69% | Feb 09 | 71 Mt. |
Die Resultate können aufgrund unterschiedlicher Starttermine nicht als Composites verstanden werden und stellen eine indikative Angabe dar. Ferner sind die Markteintrittskosten in den Performances eingerechnet und belasten das Ergebnis.
Wie geht es weiter?
Das ereignisreiche vierte Quartal 2014 sollte Anlegern als Weckruf dienen, ihr Portfolio zu überprüfen. Die Höchststände von Aktienindizes, euphorische Anleihenmärkte, verrücktspielende Rohwarenmärkte, der erstarkte Dollar und eine auslaufende präzedenzlos akkommodierende Geldpolitik der US-Notenbank Fed sind deutliche Zeichen der Unruhe und weiterer möglicher Marktverwerfungen. Das fragile Mobile der interagierenden und auf psychologische Einflussfaktoren reagierenden Finanzmärkte könnte noch arg ins Strudeln geraten.
Es gibt jedoch auch ganz andere Argumente, die für eine Fortsetzung der Hausse an den Aktienmärkten sprechen. Und das ist auch gut so. Aber es zeigt, dass makroökonomische und fundamentale Überlegungen nicht wirklich helfen, da sie in zwei verschiedene Richtungen interpretierbar sind.
Warum aber sind wir vorsichtig?
PARSUMO Capital AG ist ein quantitativer Vermögensverwalter. Deshalb muss diese erste, eher fundamental anmutende, pessimistische Argumentation durch eine stabile statistische Basis untermauert werden. Und diese statistische Basis bestätigt ein deutlich erhöhtes Risikoniveau.
Wie die Renditen erzielt wurden
In unserem letzten Performance Update schrieben wir: «Nun gilt es also erneut darüber zu entscheiden, ob sich die Märkte in einer zwar turbulenten, aber dennoch gesunden Konsolidierungsphase befinden oder ob sie zu einer längerfristigen und schmerzlichen Korrektur angesetzt haben.»
Nachdem uns das Jahr 2014 eine deutlich höhere Volatilität (Schwankungsbreite der Kurse) beschert hat, können wir diese Frage heute mit einer relativ hohen Wahrscheinlichkeit richtig beantworten. Lassen wir dazu das ganze Jahr in einer «Helicopter View» Revue passieren:
In den ersten Monaten des Jahres 2014 gab es drei Marktrückschläge. Gemäss unseren statistischen Analysen zur Marktstabilität korrigierten alle drei schadlos und rasch. Die Aktienmärkte entwickelten sich im Nachfolgenden exemplarisch und entsprechend den Erwartungen unseres Marktregimes «ruhige Märkte». Bis in den September hinein störte nichts diese vorteilhafte Marktphase. Die traditionellen Aktienmärkte schaukelten sich in loser Manier gegenseitig in die Höhe. Diese Entwicklung ging mit unterschiedlicher Dynamik vonstatten, aber von der Tendenz her in eine Richtung, nämlich nach oben. Zum Monatswechsel September/Oktober geschah jedoch etwas, was uns zum Handeln zwang: Eine durchaus akzeptable Grundturbulenz gewann an Stärke und mündete in eine hohe Turbulenz (nicht zu verwechseln mit Volatilität – siehe dazu auch unseren Beitrag «Marktlage aus Sicht des Risikomanagements»). Deshalb reduzierten wir unser hohes Aktienübergewicht auf ein moderates Übergewicht.
Im Dezember 2014 allerdings gesellte sich zu der Turbulenz auch noch ein höheres systemisches Risiko. Der Systemic Risk Index überschritt einen Schwellenwert, der für die zukünftige Entwicklung der Aktienmärkte zur Vorsicht mahnt. Die Aktienmärkte werden zurzeit von einigen wenigen externen Faktoren dominiert, und sie entwickeln sich nicht mehr lose voneinander, sondern vermehrt gleichgeschaltet. Deshalb sind sie ausgesprochen anfällig für negative Nachrichten seitens dieser dominanten Einflussfaktoren.
Aktuelle Situation und Positionierung
Unsere Antwort auf die vorgängig gestellte Frage lautet deshalb: Das vierte Quartal 2014 war ein Übergangsquartal, in dem ausgezeichnete Marktverhältnisse in eine sehr verletzliche Marktverfassung drehten. Wir befinden uns seit Jahresbeginn in einem sehr schwierigen Marktumfeld, das die eingegangen Risiken kaum genügend honoriert – in einem Marktumfeld «turbulenter Märkte». Konsequenterweise reduzieren wir unser Risikobudget auf das tiefste Niveau und schalten damit in den Modus des Kapitalerhalts.
Im letzten Performance-Update – Oktober 2014 schrieben wir an dieser Stelle:
«Aktuell möchten wir deshalb von zu hoher Vorsicht absehen, denn die Entwicklung der kommenden Monate ist durch vorteilhafte Erfahrungswerte (Saisonalität) gut abgestützt. Die Monate November bis März entwickeln sich oft sehr gut. Wir wären deshalb über eine – trotz hoher Schwankungen – positive Entwicklung der Aktienmärkte bis in das erste Quartal 2015 hinein nicht erstaunt.»
Der beobachtete Marktanstieg der letzten Wochen seit dem markanten Rückschlag im Oktober 2014 hat unsere Erwartungen bestätigt. Wie lange sich ein solcher Einfluss im heutigen Umfeld durchsetzt und anhält, ist schwierig zu prognostizieren. Bei der Wahl zwischen Vorsicht und Ausreizen der Opportunitäten stellen wir uns auf die Seite der Vorsicht. Diesem Spannungsfeld zwischen den letzten Renditeprozenten und dem anschliessenden, heftigen Rückschlag begegnen wir mit einem weiteren Herabfahren des Risikos auf das tiefste Risikobudget.
Für Schweizer Investoren haben sich Anlagen in Fremdwährungen wegen des starken Frankens (falls nicht abgesichert) als Verlustherd herausgestellt. In der Anlageklasse Aktien Schweiz ist dieser heftige Rückschlag aus demselben Grund Tatsache geworden. Ob wir nach diesen schweizerischen Turbulenzen auch noch weiträumigere erwarten müssen, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.
Warum unsere Resultate nachhaltig sind
Begründung Januar 2015
Die Risikoverhältnisse an den Aktienmärkten können sich rapide ändern. Die Entwicklung zu einem unangenehmen Risikococktail passiert meist unspektakulär. Die Konsequenzen dieser Risikokonstellationen können jedoch alles andere als unspektakulär sein. Sie führen zwar nicht immer zu grösseren Verlusten, sind aber meist auch nicht lukrativ. Aus diesem Grund meiden wir solche Risikokonstellationen.
Begründung Oktober 2014
Wir verfolgen die Entwicklung in den Bereichen Risikoindikatoren, Korrelationen, Volatilitäten und Saisonalität auf täglicher Basis und stützen unsere Entscheidungen auf diese Beobachtungen ab. Diese Faktoren, die das Verhalten aller Investoren reflektieren, sind für uns weit verlässlicher, als Renditeprognosen oder eine Abschätzung der fundamentalen Entwicklung (auch wenn diese sehr gewissenhaft vorgenommen wurden).
Begründung Juli 2014
Gerade bei erhöhter Prognoseunsicherheit kann unser Risikomanagement einen substanziellen Beitrag zur Verbesserung der Performance leisten. Unsere Indikatoren sind objektive Beobachter des Marktgeschehens und kennen das Phänomen der «Position qui parle» nicht.
Begründung April 2014
Häufige Richtungswechsel sind kostspielig und belasten die Resultate einer Anlage langfristig substanziell. Änderungen in der Portfoliostruktur müssen deshalb gut überlegt und dezidiert erfolgen. Der Ansatz und der Investitionsprozess von Parsumo erlauben eine rasche, kosteneffiziente und effektive Anpassung der Portfoliostruktur an die zukünftigen Marktverhältnisse.
Begründung Januar 2014
In ruhigen Märkten beobachten wir vorteilhafte Risiko-/Renditeverhältnisse. In solchen Phasen sind deutliche Marktrückgänge nicht zu erwarten. Dagegen sind negative Renditen gemäss statistischen Erwartungen durchaus möglich. Die verlässliche Einschätzung unserer proprietären Indikatoren, dass «Tail Risk Events» für die nähere Zukunft sehr unwahrscheinlich sind, unterstützt eine objektive Markteinschätzung und erlaubt es uns, eine dezidierte Positionierung einzugehen.
Begründung Oktober 2013
Eine sorgfältige Beurteilung von Risikobeiträgen unterschiedlichster Anlageklassen und Subanlageklassen kann in risikobehafteten Perioden schmerzhafte Schäden vermeiden. Ein reduziertes Risikobudget sollte in diesen Zeitabschnitten besonders sorgfältig allokiert werden.
In der zweiten Phase in der ein erhöhtes Risikobudget sinnvoll ist, beobachten wir in den etwas risikoreicheren Subanlageklassen häufig ein verbessertes Risiko-Renditeverhältnis gegenüber der eigenen Hauptanlageklasse.
Begründung Juli 2013
Weil Turbulenzen nicht immer sichtbar und/oder spürbar sind, messen wir sie akribisch und gehen ihnen aus dem Weg. Denn sie erhöhen den Preis (Volatilität) der erzielten Renditen merklich. In einem Marktregime mit heftigen Turbulenzen und tiefen systemischen Risiken herrschen vermehrt unvorhersehbare Richtungswechsel und unerklärliche Entwicklungen in beide Richtungen vor. Bei diesem Umfeld handelt es sich um ein häufig kurz andauerndes Übergangsregime, das zu einer neuen Zielpositionierung genutzt werden sollte. Bei einer Erhöhung der Sachwertquote wäre dies ein Zukaufen in die Schwäche. Bei einer Reduktion derselben empfiehlt sich ein Verkauf in die Stärke.
Begründung April 2013
Weil wir davon überzeugt sind, dass nur ein prospektives Risikomanagement in der Lage ist, drei schwierige Entscheidungen verantwortungsvoll zu fällen: 1. Den Anstieg der Märkte frühzeitig zu erkennen 2. Nicht zu früh auszusteigen 3. Einen deutlichen Marktrückgang zu antizipieren
Begründung vom Januar 2013
Weil in «ruhigen Märkten» das beste Risiko-Rendite-Verhältnis herrscht und die eingegangen Risiken auch überdurchschnittlich honoriert werden, sind wir in diesem Marktregime sehr zuversichtlich und nutzen die gebotenen Opportunitäten mit einer sachwertbezogenen Positionierung.
Begründung vom Oktober 2012
Weil wir die Wahrscheinlichkeiten eines substanziellen Marktrückgangs sorgfältig einschätzen, regelbasiert danach handeln und unseren Entscheidungen keine konstante Rückschlagsangst zugrunde liegt.
Begründung vom August 2012
Weil uns unser Konzept der Unterteilung der Marktverhältnissen in unterschiedliche Marktregimes einen entscheidenden kompetitiven Vorteil verschafft.
Begründung vom Mai 2012
Weil wir Performance vor allem als ein Resultat aus sorgfältigem Risikomanagement und nicht aus glücklichen Renditeprognosen sehen.