Autor: Niklaus Meyer
In unserem ersten Teil dieser Serie haben wir darüber gesprochen, was es mit dem Begriff Factor Investing auf sich hat. Im folgenden Schritt erklären wir, wie man mit Hilfe von Faktoren Aktienranglisten erstellen kann. Diese Ranglisten kann man dann nutzen, um Investment Strategien zu entwickeln, bei denen Aktien mit einem guten Faktorwert gezielt eingesetzt werden können.
Beim Factor Investing unterscheiden wir zwischen zwei Arten, wie ein Aktienportfolio erstellt werden kann:
- Vermögensverwalter hat zum Ziel, mit seinen Investitionen eine möglichst hohe Rendite zu erzielen, ohne dabei das Aktienportfolio gegen einen Vergleichsindex zu messen (Absolute Return Ansatz).
- Investor:innen entscheiden sich für einen Index (z.B. den SMI) gegen welchen das Aktienportfolio gemessen wird. Ziel des Vermögensverwalters ist es, die Rendite des Benchmarks mit seiner Anlagestrategie zu übertreffen (Benchmark Ansatz).
In den allermeisten Fällen werden Strategien, die auf dem Factor Investing aufbauen mit einem Benchmark Ansatz verwaltet. Dabei wird wie folgt vorgegangen.
Um zu entscheiden, welche Aktie in ein Faktorenportfolio aufgenommen wird, erstellen Analysten eine Aktienrangliste. Dabei bestimmen sie in einem ersten Schritt die Styles welche für die Analyse wichtig sind: zum Beispiel Qualität, Momentum, Value und Risiko. Jedem Style unterliegen einzelne Faktoren. So beinhaltet zum Beispiel der Style Qualität die Faktoren Eigenkapitalrendite (RoE) und Free Cash Flow. Erklärungen zu den Styles und Faktoren und worum es sich beim Factor Investing genau handelt, finden Sie auch hier.
Pro Faktor wird eine Rangliste erstellt.
Auf dem ersten Platz befindet sich jene Aktie, welche den höchsten RoE aufweist und auf dem letzten diejenige, die den schlechtesten RoE hat. Gleiches gilt für die Rangliste des Faktors Free Cash Flow. Auf dem ersten Platz befindet sich jene Aktie welche den höchsten Free Cash Flow aufweist und auf dem letzten diejenige, die den schlechtesten Free Cash Flow aufweist. Sobald für sämtliche Faktoren pro Style eine Rangliste erstellt wurde, werden diese zu einer Rangliste zusammengeführt. In unserem Beispiel hat die Aktie auf Platz 1 kombiniert, die höchste Qualität in Bezug auf RoE und Free Cash Flow.
Da man bei vielen, vor allem kleineren Unternehmen, bei einzelnen Faktoren oftmals keine oder nur veraltete Daten hat, nehmen Vermögensverwalter meist 3-5 Faktoren pro Stylegruppe. Daraus ergeben sich stabilere Ranglisten.
Das Vorgehen wird bei sämtlichen Styles angewandt. Am Schluss besteht pro Style eine Rangliste. Diese werden wiederum zu einer Gesamtrangliste zusammengeführt. Anhand derer kann in einem nächsten Schritt das Aktienportfolio erstellt werden. Wie das genau funktioniert, werden wir im nächsten Beitrag sehen.
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