Die Wette
Ende 2007, noch vor der grossen Finanzkrise, ging Warren Buffett mit dem Hedgefondsmanager Ted Seides eine Wette ein. Buffet behauptete, ein passiver Indexfonds, der den S&P 500 abbilde, werde über einen Zeitraum von zehn Jahren eine bessere Performance erzielen als der Durchschnitt der fünf Hedgefonds von Seides. Ted Seides, der damals Manager beim auf aktive Anlagen spezialisierten Vermögensverwalter Protégé Partners war, schlug ein.
Das Resultat
Warren Buffett hat die Wette mit grossem Vorsprung gewonnen. Sein Indexfonds übertraf nicht nur die fünf Hedgefonds von Ted Seides gegen die er angetreten war, sondern auch alle anderen. Das Ergebnis war eine Blamage für die ganze Hedgefondsbranche.
Seides hatte seine Niederlage bereits Anfang 2017 eingestanden, dies aufgrund der enormen Leistungsunterschiede zwischen seinen Hedgefonds und dem Indexfonds von Buffett.
Der Indexfonds auf den S&P 500 hatte bis Ende 2016 bereits um mehr als 85% zugelegt, während der Performancedurchschnitt der fünf Seides-Fonds nur gerade 22% betrug. Selbst der beste Performer der fünf Fonds konnte nur eine Wertentwicklung von rund 63% aufweisen und blieb somit weit hinter dem passiven Indexfonds.
Buffett hat definitiv nichts gegen Stockpicking. Aber um es richtig zu machen, braucht es Zeit und Disziplin, was die Mehrheit der Anleger nicht hat. Deshalb ist Buffett davon überzeugt, dass Indexfonds für einen grossen Teil der Investoren das geeignetste Anlageinstrument sind.
Die Lehren
Fairerweise ist zu sagen, dass Warren Buffett Rückenwind hatte. Seine Wette fiel in den Zeitraum eines der längsten Bullenmärkte der Finanzmarktgeschichte.
In schwierigen Marktphasen ist die Situation anders. Dann eignen sich aktive Fonds besser, um den Markt zu schlagen – vor allem regelbasierte, gemischte Fonds, die sich an den Marktrisiken orientieren. Regelbasierte Risikomanager können im richtigen Moment Absicherungsstrategien einsetzen, was einer der wichtigsten Vorteile gegenüber passiven Indexfonds ist.
Das zeigt das Ergebnis im ersten Jahr der Wette deutlich: 2008 brach der S&P 500-Indexfonds um 37% ein, das Hedgefondsportfolio verzeichnete «nur» einen Verlust von 23,9 %.
Bei PARSUMO steuern wir das Risiko unserer Portfolios mit unserem prospektiven Indikator «Systemic Risk Index», der die Kompaktheit der Aktienmärkte auf täglicher Basis misst. Wir bezeichnen einen Markt als kompakt, wenn sich die Marktteilnehmer auf wenige Einflussgrössen fokussieren und negative Schocks somit nur schlecht absorbiert werden können. Als Vorlaufindikator zeigt er uns frühzeitig an, wenn sich das Risiko für einen konsolidierten Rückschlag erhöht. Um unsere Investoren zu schützen, reduzieren wir dann automatisch die Aktienquote in den Portfolios. Derzeit ist eine Kompaktheit nicht zu erkennen, sodass wir die Vermögen im Bezug auf die Aktienquote offensiv ausgerichtet haben.
… und übrigens
Mark Yusko, Gründer und Chef-Anlagestratege des Hedgefonds Morgan Creek, wollte Ende 2017 eine neue Wette eingehen, mit einem Wetteinsatz von wiederum einer Million Dollar. Doch Warren Buffett lehnte mit der Begründung ab, in zehn Jahren 97 Jahre alt und dann höchstwahrscheinlich nicht mehr in der besten Verfassung zu sein, um über die Ergebnisse zu sprechen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt…